Eine erste Spur


WahrheitZu den preußischen Tugenden habe ich jetzt eine erste Spur gefunden. Mich beschäftigt ja immer noch die Frage nach Originalquellen. Eine habe ich jetzt gefunden. Die Zeit der preußischen Reformen. Preußen hatte gegen Napoleon eine herbe Niederlage einstecken müssen. Und es stellte sich die Frage, was kann man tun, um das Land wieder aufzubauen. Aus dieser Zeit werden besonders zwei Namen genannt:

  • Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein
  • und Karl August Freiherr von Hardenberg.

Gehört hatte ich diese Namen schon einmal, denn es gibt in Hamburg eine Stein-Hardenberg-Straße. Um wen es da geht, das hat man uns im Geschichtsunterricht nicht erzählt.

Bei Hardenberg ist insbesondere seine “Rigaer Denkschrift” zu nennen, die man hier online lesen kann. Aus diesem Text stammt das folgende Zitat:

Wenn der Herr Verfasser den Tadel der bisherigen Verfassung und Staatsverwaltung mit starken Farben auftrug, so darf dies dem Unbefangenen nicht mißfallen. Er schrieb einesteils nur für mich, und andernteils verträgt die Wahrheit keine Schminke. Nur jene haben wir im Auge und, um die Mängel zu verbessern, muß man sie deutlich sehen. Irren können wir sowohl in unsern Ansichten als in unsern Vorschlägen, aber bei beiden, selbst bei dem Tadel, liegt nur die reinste Absicht, nichts Persönliches, nur Wohlwollen und heißer Wunsch, nützlich zu werden, zum Grunde. Man prüfe, man wähle das Beste!

Und ich finde, von diese Aussage hat in über 200 Jahren nichts von ihrer Gültigkeit verloren und unsere Politik im Jahre 2015 sollte sich davon eine große Scheibe abschneiden.

Heiko Evermann
September 2015

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